Puppen hat es schon immer gegeben

Beweise dafür liefern eindeutig Gräberfunde in Südamerika, China, Japan, Italien, Griechenland uns andere Fundorte auf der ganzen Welt. Aus vielerlei Materialien wie Holz, Wachs, Ton, Stoff oder anderen, waren sie nicht nur Spielzeug sondern wurden oft auch als Opfersymbole und Kultgegenständen verwendet, in Form von miniaturisierten Menschenabbildungen – puppenähnlich. Auch heute noch werden sie bei Urvölkern immer noch als Fetisch benutzt. Die Gelehrten sind sich deshalb nicht einig was zuerst war: die Puppe als Spielzeug, wodurch sich die Kultfigur entwickelt hat, oder das aus der Kultfigur entwickelte Spielzeug.

Erste Puppenfabrik in Nürnberg

Ausgrabungen in Straßburg ergaben erste Hinweise im europäischen Raum. Es wurden Puppen aus Ton gefunden – aus dem 15. Jahrhundert nachweisbar. Für das einfache Volk war die handwerklich und künstlerisch hochwertig geschnitzte Puppe, auch Docke genannt, unerschwinglich. Oft fertigte der Vater oder Großvater die Puppe aus Holz. Oder die Mutter bastelte eine aus Stoffresten. Aus dieser Zeit sind keine Originale vorhanden, jedoch alte Holzschnitte oder Dokumente belegen deren Existenz. Große Fürsten- oder Königshäuser sowie begüterte Kaufmannsdynastien bestellten ihre Puppen bei bekannten Nürnberger Puppenmachern. Der erste dokumentarische Nachweis von deutschen Puppenfabriken stammt aus dem Jahre 1415 in Nürnberg.